Die Grander Mühle ist eine Wassermühle im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) am Ufer des Flüsschens Bille im Ortsteil Rotenbek der Gemeinde Kuddewörde. Ihren Namen hat die Mühle dem Ort Grande im Kreis Stormarn am anderen Ufer der Bille zu verdanken. Sie gilt heute als die älteste Korn-Wassermühle Norddeutschlands.
Die Grander Mühle wurde im Jahr 1345 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dieser Urkunde stand schon 1303 eine alte Mühle bei Grande. Wann und von wem die Mühle erbaut wurde, ist nicht bekannt.
Im 14. Jahrhundert werden die Ritter von Scarpenbergh als Besitzer urkundlich erwähnt. Diese Raubritter wurden durch ein Aufgebot der Hansestädte Lübeck und Hamburg 1349 vertrieben, so dass der Besitz 1351 an das Kloster Reinbek ging. Der nächste urkundliche Nachweis von 1497 belegt, dass die Mühle seit 1485 mit Kuddewörde den Rittern von der Lieth zu Lehen gegeben wurde. Mit dem Erlöschen der Linie von der Lieth 1585 ging die Mühle in den Besitz der Sachsen-Lauenburgischen Regierung über.
Die Besitzverhältnisse änderten sich erst wieder 1871, als Kaiser Wilhelm I. dem damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck den Sachsenwald einschließlich der Grander Mühle schenkte. Der Verkauf der Mühle an die damalige Mühlenpächterin Caroline Sophie Schröder erfolgte 1890/91.